Janosch alias Horst Eckert wird 80 Jahre alt. Seine Tigerente, den Bären und den Tiger finden alle niedlich. Wir haben in den 90ern Janoschs Geschichten aus unserem großen Repertoire Kinderbücher schnell und kompromisslos verbannt. Sie waren und sind frauenfeindlich und traditionell. Wir haben immer versucht, unseren Kindern ein gleichberechtigtes Rollenbild vorzuleben. Da passten Janosch-Geschichten nicht rein.
Ich fand und finde die Tiger- und Bär-Geschichten nie niedlich, sondern altbacken. Insbesondere „Oh, wie schön ist Panama.“ Tiger ist immer passiv, Bär ist aktiv. Bär übernimmt Verantwortung, Tiger ist ängstlich und fürsorglich. Ätz!
Auf unserem Dachboden stehen Bücher von ihm, denn wir bekamen natürlich einige geschenkt. Sie stehen da, weitgehend unbenutzt, ohne Eselsohren, frei von Bund- und Filzstiftspuren, ohne Kakao- und Schokoladenflecken wie so viele andere Kinderbücher von uns – die geduldig auf dem Dachboden die nächste Generation Kinder warten.
Janosch wird 80 und mich verbindet dieses Ereignis mit der Erinnerung, dass Konsequenz in der Begleitung der eigenen Kinder sinnvoll und richtig ist.
Schreibe einen Kommentar