Tag Archiv für medienpolitik

Autoritätsverlust, Medieninkompetenz und Angstpolitik

unwort„Lügenpresse“ lautet das Unwort des Jahres 2014. Gekürt wurde der Begriff aufgrund des Sprechchorals auf „Pegida“-Kundgebungen in Dresden, „Lügenpresse halt die Fresse“.

Neu ist der Begriff nicht. Und er wurde auch nicht von den Nazis erfunden. Aber es ist eine aktuelle Brisanz damit verbunden, die ihm jetzt zu diesem Titel verholfen hat. Weiterlesen

Beim Bürgersender TIDE zu Gast

foto-kopie-2TIDE ist ein gemeinnütziger Sender, der sich aus dem Rundfunkbeitrag finanziert. Zum Internationalen Frauentag hat mich die Radioredakteurin Katrin Jäger in die Sendung funDYKE eingeladen, die im queren PinkChanel bei TIDE ausgestrahlt wird.

In einer Stunde sprachen wir über die Beteiligung von Lesben und Transgenderfrauen in der Frauenrechtsbewegung, die Sichtbarkeit ihrer Themen am 8. März und der Dominanz des Themas Vereinbarkeit von Familie und Beruf in der parlamentarischen Politik.

Hier kann die Sendung nochmal angeschaut werden – allerdings nur für sieben Tage. Weiterlesen

Ein ganz normaler Shitstorm?

cch„Man sollte Sie angesichts dieses Schwachsinns in eine geschlossene Anstalt einliefern.“ – „Sie … stecken bis zu den Schultern in den Ärschen der Migranten …“ – „Meinen Sie nicht, dass Sie es mit Ihrem Heiligenscheingutmenschentum etwas übertreiben?“ – „Laufen Sie mal mit dem Kopf gegen die Wand, vielleicht hilft es!!!“ – „Gott würde ich gerne mal einer solch unfassbar dämlichen Frau begegnen, ausholen und ihr voll eins auf die 12 geben …“ – „Du dämliche Schnalle … wie behindert seid ihr Doofköppe denn?“ – „Die kriegens persönlich. Mir egal wie, und wenn ich ne Woche vor deren Haus campe!“

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Die Medienpolitik des Herrn Scholz

Auf dem diesjährigen Mediendialog, den der Senat in Kooperation mit Konzernen der Medienindustrie veranstaltete, verkündete der Erste Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg Vorstellungen zur Neuregulierung der Medien und Maßnahmen, um dem Wandel die der Medienwelt Rechnung zu tragen. Weiterlesen

Will sich der Senat um eine Haltung zum werbefreien Lokalfunk drücken?

.. oder arbeiten Schleswig-Holstein und Hamburg einfach nur schlecht zusammen? Wenn ich mir die Antworten auf meine Schriftliche Kleine Anfrage zur Zukunft des Lokalfunks durchlese, komme ich zu keinem anderen Schluss. Auf diese Anfrage antwortet der Senat, dass er keine Informationen über Pläne bezüglich der Einführung von Lokalfunk in Schleswig-Holstein habe und die Staatskanzlei in Kiel sich lediglich aufgrund des dortigen Koalitionsvertrages mit einer Prüfbitte befasse. Dabei ist das Thema am 22. Mai 2013 Thema im Innen- und Rechtsausschuss des schleswig-holsteinischen Landtags behandelt worden. Also frage ich nach!

Erfolgreiche Proteste gegen Frauenfeinde auf Facebook

it einem widerwärtigen Plakat wurde auf Facebook Frauen und Mädchen unterstellt, an Vergewaltigungen selbst schuld zu sein. Verteilstation war die offenbar von Nazis ins Netz gestellte Seite „Feminismus ist Faschismus“. Binnen weniger Stunden verbreitete sich die Nachricht unter den Userinnen und Usern und löste einen riesigen Proteststurm aus. Mit Erfolg: Weiterlesen

Die Royals in ARD und ZDF – linke Medienkritik wirkt!

Denke ich zurück an den April 2011, denke ich an die Hochzeit von William und Kate Windsor. Das Ereignis wurde parallel in ARD und ZDF übertragen und selbst die seriösesten Medien präsentierten das adelige Highlight überdimensional. Als wenn es nichts Wichtigeres gegeben hätte.

Das royale Traumpaar ist derzeit wieder viel in den Medien. Endlich ist es gelungen, ein Thronfolgerchen zu zeugen. Dass man an der Schwangerschaft der Herzogin mit ungefähr stündlich aktualisierten News teilhaben kann, dafür sorgen Presse und Rundfunk jetzt erneut – Königskinder bringen Quote! Mitleid mit der werdenden Mutter muss man übrigens nicht haben, denn es ist ihr freigewählter Beruf, Queen & Co. durch die Offenlegung ihres Privatlebens und der Familienplanung zu bewerben. Weiterlesen

Das Aus der FTD: Verlage müssen demokratisiert werden

Hamburg verliert ihre Wirtschaftszeitung. Am 7. Dezember wird die letzte Ausgabe der FTD gedruckt. Damit hat der Konzern Gruner+Jahr die härteste aller Konsequenzen gezogen, die ein Verlagshaus treffen kann. Es ist so gut wie aussichtslos, dass die über 300 Betroffenen Ersatzarbeitsplätze finden. Dem Gros der Belegschaft droht die Arbeitslosigkeit, da tröstet auch ein Sozialplan wenig. DIE LINKE ist solidarisch mit denen, die ihre Existenzgrundlage verlieren werden. Weiterlesen

Zum Ende der Financial Times Deutschland

Anlässlich der drohenden Einstellung der „Financial Times Deutschland“ (FTD) und die massive Bereinigung des Wirtschaftspresseportfolio von Gruner+Jahr erkläre ich als medienpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: Weiterlesen

Zensurversuch: NDR muss Interviews ohne Einschränkungen zulassen

Nach der Vorstellung des neuen „Tatort“-Ermittlerteams des NDR am Donnerstag druckte die Hamburger Morgenpost kein Interview mit dem Hauptdarsteller Til Schweiger. Auch das Hamburger Abendblatt nicht. Weiterlesen