Norwegen: Aus Trauer und Wut Widerstand wachsen lassen

Ich weine um die Opfer, ich bin sehr traurig – und wütend. Ich schreibe diesen Blog-Beitrag, um dieser Wut Luft zu machen. Die feigen Mörder aus Norwegen haben unsagbares Leid gebracht. Sie haben über 90 Menschen, die meisten davon Jugendliche – hingerichtet. Dass sich die Killer danach nicht selbst töteten, zeugt von der Überheblichkeit, mit der die Rechtsradikalen ihren Angriff geplant haben. Gezielt wurde ein Juso-Camp angegriffen, nachdem sie auf den Regierungssitz des sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Stoltenberg einen Bombenanschlag vollführten. Doppelt sollte der politische Gegner getroffen werden: In seinem Machzentrum und bei seinem Nachwuchs. Die Hauptfeinde der Nazis sind seit jeher SozialdemokratInnen und KommunistInnen gewesen. Ausländerfeindlichkeit, Nationalismus und Rassenideologie dienten schon immer dazu, Stimmung zu machen und Anhänger zu sammeln. Das kann nicht der Plan eines Verrückten gewesen sein. Oft zu leichtfertig werden Nazis als Spinner und Verrückte bezeichnet. Das sind sie nicht! Das verharmlost die Gefahr!

Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen – dieser Ausspruch hat sich erneut brutal materialisiert. Und es darf kein Lippenbekenntnis mehr sein, dass neofaschistische und Nazi-Organisationen verboten, ihre Propaganda in Social-Web-Angeboten gelöscht gehören und Nazis auf unseren Straßen und in Schulen nichts zu suchen haben.

Der Anschlag in Norwegen sollte alle Menschen aufrufen, den Angriff auf die freie Gesellschaft nicht zu tolerieren und faschistisches Gedankengut und jeden Versuch der Organisierung aktiv zu bekämpfen. Dazu gehört auch die konsequente Entwaffnung der Bevölkerung. Schießen ist kein Sport. Das Jagdrecht gehört auf rigoros den Prüfstand. Die Waffenamnestie, die seit 2004 in Norwegen läuft, reicht nicht aus.

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