Amy Winehouse ist tot – warum?

Die Nachrufe auf die beste weiße Soulsängerin lesen sich beeindruckend. Hohelieder auf ihre Kunst, ihre Unangepasstheit, ihr Ausnahmetalent. Zu Recht. Einig sind sich alle, dass die 27-Jährigen sich seit Jahren in einer Spirale der Drogensucht befunden hat. Einige meinen, ohne Drogen hätte sie sich gar nicht als Künstlerin ausdrücken können. Zu Unrecht: Ich glaube keine Sekunde, dass sie ohne Drogen weniger gut gewesen wäre. Diesem Mythos müsste an dieser Stelle viel verantwortungsbewusster entgegengetreten werden.

Nun rätseln die Medien über die Todesursache. Natürlich möchte man gern glauben, dass es eine Überdosis von Irgendwas gewesen ist. Doch so einfach ist das – glaube ich – nicht.
Amy Winehouse hat gesoffen, geschnupft, geraucht, gehungert, gefressen, gekotzt. Heroin, Kokain, Alkohol, Nikotin, vermutlich noch andere Substanzen. Sie hat an Magersucht und Bulimie gelitten.

Die Ursachen für Süchte sind zwar vielfältig. Aber wenn ich lese, dass die Britin in „behüteten Verhältnissen“ groß geworden ist, kann und wird genau in diesen Verhältnissen ihre Suchtkarriere begonnen haben.

Bulimie führt zu schweren Stoffwechselstörungen, Magersucht endet in circa zehn Prozent aller Fälle tödlich. Selbst wenn Betroffene nicht mehr aussehen wie hautumspannte Gerippe. Es ist ein schleichender Prozess, denn die Organe werden allmählich irreparabel geschädigt. Sie versagen irgendwann. Ich kannte eine Magersüchtige, die von ihrem Arzt gesagt bekommen hatte, sie sei „innen hohl“. Wenn sie zunehmen würde, müsste sie sich zunächst nicht ängstigen, dass ihre Jeans ihr nicht mehr passen würden. Zunächst würden erst einmal ihre Organe wieder an Volumen zulegen.

Woran Amy Winehouse wirklich gestorben ist, steht noch nicht fest. Und aus der Ferne Kaffeesatzleserei zu betreiben, wäre unseriös. Aber alle, die Magersüchtige kennen, sollten wissen, dass es eine der tödlichsten Süchte ist, die es gibt und Amy Winehouse womöglich nach einigen Topmodels wie Isabelle Caro eine weitere prominente Frau ist, die an den Folgen gestorben ist.

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