Seit vier Jahren werden auch Linke zum „ältesten Festessen der Welt“ eingeladen. Seit vier Jahren lehnen wir es ab, teilzunehmen. Ich gebe zu: Ich wäre gern mal dabei. Allein, um mitzureden, um mal meinen Enkeln davon zu erzählen und um abzulästern über die hübschhässlichen Abendkleider, über aufgeblasene Möchtegern-Promis. UNd auch, um gut zu essen. Ich würde es auch selbst bezahlen. Aber das geht nicht. Niemand zahlt. Und deswegen geht auch niemand aus der Linksfraktion dahin. Wir lehnen eine derartige Elitenspeisung ab. Solange es Tafeln in Hamburg gibt, so lange kann es nicht angehen, dass dieses Essen kostenlos ist.
Der Ehrengast kann eingeladen werden. Das ist ein Akt der Höflichkeit, das ist in Ordnung. Aber die anderen? Probleme, sich mal eben was Schickes zum Anziehen zu kaufen und ein teures Essen zu bezahlen, hat dieser Kreis nicht. Wie wäre es stattdessen: Mindestens die Hälfte der Teilnehmenden hat Hartz-IV-Bezug. Oder: Eine Tischreihe wird für Alleinerziehende reserviert.
Ja, davon wird die Welt nicht besser. Aber es gibt viele Möglichkeiten, gute Symbole zu präsentieren. Cansu hat der Taz ein gutes Interview gegeben. Ich hoffe, es regt viele endlich einmal zum Nachdenken an. Und dann ist es nur noch ein kleiner Schritt zum Umdenken.
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