Das Kundenzentrum Stellingen muss geöffnet bleiben

Es war gestern Abend eine ungewöhnliche Gruppe Menschen, ca. 150 an der Zahl, die in der Dunkelheit durch die Hamburger Ortsteile Stellingen und Eidelstedt zogen: Herrschaften, die ansonsten eher nicht auf Demonstrationen zu sehen sind. Ein Spielmannszug pfeifend und trommelnd vorweg. Eine ältere Dame verkaufte Leuchtstäbchen zum Winken.

Wütend sind sie, das treibt sie auf die Straße: Eimsbüttels Bezirksamtsleiter Seveke will das Kundenzentrum schließen und damit die Bevölkerung der beiden Stadtteile nötigen, längere Wege für ihre Angelegenheiten zurückzulegen. Das verstehen Jüngere vielleicht nicht, aber es wird als tiefe Ungerechtigkeit empfunden, dass dieses „Vor-Ort-alles-zu-haben“ nicht mehr sein soll. Die Menschen identifizieren sich mit ihrer Heimat. Deswegen waren auch viele Mitglieder der BürgerInnenvereine dabei. Außerdem ist die beabsichtigte Schließung eine unwirksame Methode, Kosten einzusparen.
Die Schuldenbremse macht sich nun auch bei jenen bemerkbar, die es vielleicht ansonsten ganz richtig finden, dass sich der Staat nicht weiter verschuldet. So aber wurde gestern Abend allen deutlich, welche Blüten falscher Sparzwang treiben kann. Abgeordnete von CDU, SPD, GAL und LINKE haben zu den Betroffenen gesprochen.

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