Der Equal Pay Day hat zum fünften Mal in Deutschland stattgefunden. Er symbolisiert die 23-Prozent-Differenz zwischen den Frauen- und Männereinkommen: Frauen müssen 83 Tage länger arbeiten als Männer, um auf den gleichen Verdienst zu kommen, den sie im Vorjahr eingenommen haben. Daher ist der Equal Pay Day am 23. März. Da die Spanne seit Jahren gleich ist, besteht wenig Hoffnung, dass der Gleichlohntag in Kürze an Neujahr stattfindet.
Ich musste am Freitag als Repräsentantin der Hamburgischen Bürgerschaft ein Grußwort bei der Veranstaltung der Business und Professional Women und dem Interkulturellen Frauenwirtschaftszentrum halten. Sie fand in der Patriotischen Gesellschaft statt. Um rechtzeitig dahin zu kommen, wurde ich in Poppenbüttel mit dem Auto abgeholt. Damit kamen viele Dinge zusammen, die für mich nicht selbstverständlich sind: Das erste Mal hielt ich ein offizielles Grußwort. Im Dienstwagen der Bürgerschaftspräsidentin quer durch Hamburg gefahren zu werden, passiert mir auch nicht alle Tage. Und eine Rede von einem Referenten aus der Bürgerschaftskanzlei geschrieben zu bekommen, die noch dazu ein frauenpolitisches Thema zum Inhalt hatte, habe ich auch noch nicht erlebt.
Es ist alles gut gegangen, bin auf dem diplomatischen Parkett nicht ausgerutscht. Mit dem Fahrer habe ich mich sehr nett unterhalten. Wir waren pünktlich in der Innenstadt. Die Rede war leicht und flüssig vorzutragen, ließ ausreichend Raum für persönliche Ergänzungen, setzte die richtigen Schwerpunkte und benannte die richtigen Forderungen. Die Veranstaltung war interessant, hätte nur ein wenig besser besucht werden können. Da geht noch was! Und noch eine Premiere gabs: Ich hatte stilecht meine rote Tasche dabei. Die ist nämlich das Symbol des Equal Pay Day. Ohne gehts am 23. März gar nicht!
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