Büroarbeit kann lästig sein, aber auch befriedigend. Zum Beispiel, wenn neues Equipment dazu kommt, das einfach nur nützlich ist. So mein neuer Monitor, der eine Größe hat, dass zwei Din-A-4-Seiten nebeneinander aufgerufen werden und bearbeitet werden können. Kein ewiges Hin- und Herklicken mehr zwischen den verschiedenen Fenstern. Eine neue Tastatur hat zudem dazu geführt, dass die Rückschritttaste wieder genutzt werden kann. Nun sind die Ordner dran! Sie benötigen eine dringende Überarbeitung. Da ich in meinem vorherigen Leben mal als Pressedokumentarin gearbeitet habe, wird nun ein stringentes Schlagwortverzeichnis eingeführt, nach welchem dann die Tonnen von Unterlagen abgelegt und hoffentlich künftig besser wiedergefunden werden können.
Ein Genosse sagte mir mal vor vielen Jahren, sein größter Feind sei der Klassengegner, sein zweitgrößter das Papier. Recht hatte er. Da gab es noch keine Arbeitsplatzrechner, vom Internet ganz zu schweigen. Als dann die Prognosen vom papierlosen Büro in die Welt gesetzt wurden, dachten viele, das erfüllt sich. Weit gefehlt. Ich habe oft den Eindruck, es sind seitdem noch mehr Zettel geworden. Insofern kann ich die immer häufiger auftretende Signatur auf E-Mails verstehen: „Der Umwelt zulebe – muss diese E-Mail wirklich ausgedruckt werden?“ Für meine Papierumwälzungen hilft das allerdings wenig, weil ich nur wenige E-Mails ausdrucke – dafür aber umso lieber Zeitungsartikel ausreiße und aufbewahre. Auch dies ist ein in fest verinnerlichtes Überbleibsel aus meiner Dokumentarinnenzeit. Mögen sich da auch viele gern darüber lustig machen 🙁
Wenn das neue Schlagwortregister steht, biete ich es gern der Gemeinde der Abgeordneten an. Die Frage ist, ob es weniger Papieranhäufungen hervorruft? Ich glaube nicht. Nur die Hoffnung auf Ordnung, Durchblick und Wiederfinden stirbt zuletzt …
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