Nun geht der parlamentarische Alltag wieder los, und doch ist vieles (noch) nicht Alltag. Eine Schweigeminute für die Opfer in Japan. Wahlen fürts Präsidisium: Carola Veit muss auch aus ihrer Fraktion Gegenstimmen bekommen haben. Die erste Regierungserklärung erinnerte an eine Werbung Hamburgs um die Top Ten der bedeutendsten Städt der Welt und an das Lob des Pragmatismus. Eine Ansage an den Kampf gegen die Armut in der Stadt sieht anders aus. Es folgten knapp vier Stunden lang Redebeiträge. Ex-Senator Wersich versuchte sich in Leichtigkeit, als er Scholz die ersten Leviten las: Nur seine Fraktion wirkte unmotiviert, verkämpft – zwei von ihnen klatschen nicht einmal, als Wersich endete. Dann noch zwei weitere Debatten, insgesamt gings bis 22.30 Uhr – zu AKW und zur Extremismus-Prüfung von Verbänden, die Geld vom Staat erhalten. Tölpelig stolperten die FDP-Leute durch ihre Redeminuten. Dora hingegen glänzte bei der AKW-Debatte.
Und ich sitze nun im Präsidium als Vize-Präsidentin, habe nun offiziell etwas zu trinken vor meiner Nase und darf mir das Parlament erhöht anschauen. Es ist da oben viel zu eng, denn durch den zusätzlichen FDP-Vize musste ein weiterer von diesen klobigen Stühlen dazu gestellt werden. Fingerquetschungen sind programmiert. Die Technik, die ich beim Leiten der Sitzung zu benutzen habe, besteht aus verschiedenen Knöpfen für das An- und Ausschalten der Mikros und dem Stoppen der Redezeiten. Das Pult erinnert an das von Stefan Raab bei TV Total, wenn er mit Hilfe seiner Knöpfe Sprüche und Szenen einspielt. Einige Szenen würde ich auch gern einspielen – immer dann, wenn es arg langweilig und inhaltsfrei wird. Ich frag am besten mal bei Raab an, ob er mir einige leiht. Vorschläge sind Willkommen.
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