Warnstreik bei der Diakonie

Zum sechsten Mal sind Beschäftigte aus dem Diakonieklinikum in den Warnstreik getreten. Sie fordern einen Tarifvertrag. Frauen und Männer, die bei der Kirche oder in Einrichtungen der Kirche – der Diakonie – arbeiten, werden oft schlechter bezahlt als Menschen in vergleichbaren Betrieben und Berufen. Sie haben kein Streikrecht und keine Betriebsräte. Ist das Gottgewollt? Zumindest wird so argumentiert: Es gäbe keine Gegensätze, sondern ein Miteinander. Der so genannte dritte Weg im Arbeitsrecht sieht die Dienstgemeinschaft als bestimmend an.

Die Warnstreikenden, die am Montagmittag auf dem Gelände des Rauhen Hauses – dem Ursprungsort der Diakonie in Hamburg – mit Trillerpfeifen, Rasseln und Transparenten vor der Mitgliederversammlung des Diakonischen Werks demonstrierten, haben die Nase voll von dieser Sonderbehandlung. Sie fühlen sich ausgebeutet und unwürdig behandelt. Hinzu kommt, dass die kirchlichen Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und anderen sozialen Dienste aufgrund der Privatisierungen der Daseinsvorsorge den Wettbewerb unterliegen – und ihn mit den schlechteren Arbeitsbedingungen zugleich anheizen. Nächster Termin: Am 30. November wird das Arbeitsgericht Hamburg über das Streikrecht verhandeln.

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