Was nicht geht, geht nicht. Es mag ja in den USA ein witziges Spektakel sein und eine schönschauerliche irische Geschichte dem Halloween zugrunde liegen, aber damit lässt sich trotz Gejubels der Einzelhandelsketten, der Inszenierung von Kürbis-Rezepten allerorts und Gruselfilmen im TV keine Kultur zaubern. Kinder ziehen an Halloween rum und fordern: Süßes oder Saures? Ha-ha-haaaa. Nur vier Jungs zwischen schätzungsweise neun und elf Jahren standen bei mir vor der Tür und nahmen sich schüchtern eine Süßigkeit aus der Schale, nachdem sich ihren Schlachtruf recht kläglich von sich gegeben hatten. Nun sind ja die Kinder nicht Schuld daran, dass ihnen die amerikanische Halloweenkultur aufgedrückt wurde. Deswegen hatte ich dieses Jahr auch Süßkram da. In 2009 hatte ich das Geklingel am 31.10. noch ignoriert. Wer nun klingelt, kriegt bei mir auch was.
Ich bin das von früher aber anders gewohnt: In Massen sind wir jeden 6. Dezember an Nikolaus durch die Straßen meines Kindortes gezogen, haben „Sunnerklaus, de grote Mann“ aufgesagt, und immer richtig gut Süßes abgestaubt. Manchmal gabs sogar ein Fünzig-Pfennig-Stück, beim Schlachter ein Stück Fleischwurst, in der Apotheke einen aushöhlten Korken mit Deckel, in dem drei kleine Würfel steckten. Das war einmal? Nix da. In Bremen ist das seit langem Brauch und immer noch aktuell. Da kann Halloween gegen einpacken! Das Beutepapier der vier kleinen Monster lag heute Morgen übrigens im Treppenhaus. Kinder!
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