rau Professorin Dr. h. c. Christa Randzio-Plath wurde gestern 70 Jahre alt und feierte ihr Jubiläum im noblen Überseeclub an der Alster. Ich kenne sie aus der Zusammenarbeit im Landesfrauenrat. Es war für mich eine doppelte Premiere: Ich war auf dem Geburtstag einer bekannten Sozialdemokratin eingeladen und betrat das erste Mal das Amsinck-Haus. Mit mir waren weitere 100 Menschen anwesend. In der Eigendarstellung des Übersee-Clubs heißt es: Er wurde auf Anregung des Bankiers Max M. Warburg am 27. Juni 1922 von Hamburger Kaufleuten, Industriellen und Leitenden Männern der Verwaltung gegründet, als die deutsche Wirtschaft nach dem Ersten Weltkrieg am Boden lag. Und so siehts in den Räumlichkeiten auch aus. Schlichte Dekadenz, Marmorsäulen, voluminös gepolsterte Sessel, riesige Gemälde, Stofftapeten, dicke Teppiche, Kronleuchter, geschniegeltes Servierpersonal.
Die Geburtstagsfeier war festlich und interessant zugleich, denn Christa Randzio-Plath hatte unter anderem Heide Pfarr eingeladen, die einen äußerst amüsanten Vortrag über Frauenpolitik hielt. Ich kringelte mich immer zeitgleich mit der CDU-Frauenpolitikerin Karen Koop, neben der ich saß. Bester Satz: Unternehmen haben es erfolgreich geschafft, Frauen zu vermeiden.
Eigentlich ist der Überseeclub ein schönes Ambiente für einen ganz besonderen Tag, zum Beispiel den 70. Geburtstag. Da könnte ich mir aber auch eine Fete der Linksfraktion drin vorstellen. Aber ohne Servierpersonal. F
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