Zwei neue Senatoren erhielten diesmal die Aufmerksamkeit der CDU-Fraktion, die sonst, spätestens nach der Aktuellen Stunde, unkonzentriert in den Seitenfluren, im Kaisersaal beim Kuchen oder direkt stehend im Plenarsaal schwatzend, teilnahmslos mehr Ab- als Anwesenheit präsentiert. Bei Ian Karan, Wirtschaftssenator und Hamburgs Vorzeigemigrant sowie Kultursenator Reinhard Studt, den manche eher als Kulturbanause bezeichnen, lauschten die Schwarzen aufmerksam. Erneut hatte bei der Rede von Karan die Presse bereits abgebaut – nach 18.30 Uhr sind wir ja sowieso immer „unter uns“.
Dabei ist es durchaus wichtig, einen Menschen aus der Wirtschaft in die Politik zu holen – da bin ich ja auch her 😉 – und ihm mal genau zuzuhören. Ich denke mir so manches Mal, wie weit entfernt die ganzen JuristInnen, LehrerInnen und Behördenbeschäftigten doch von den Frontlinien des Kapitalismus entfernt sind. Karan hat sich auch wacker geschlagen, sich als Debattengegner würdig und dabei sogar einen gewissen Charme gezeigt – den Studt gänzlich vermissen ließ. Ich weiß auch nicht, warum mir Männer mit Fliegen unterm Kinn suspekt sind. Aber das wäre mir eine Rüschenbluse ebenfalls. Die Eintönigkeit der Schlipse am Hals der männlichen Abgeordneten sind nun nicht so viel berauschender. Vor allem diese immer gleich angeordneten Querstreifen von rechts oben nach links unten. Das wäre eine Innovation: Querstreifen auf Schlipsen von links oben nach rechts unten! Und eine gepunktete Fliege.
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