Die ersten beiden Sitzungsstunden im Ausschusses für Justiz, Datenschutz und Gleichstellung der Hamburgischen Bürgerschaft „gehörten“ gestern der Linksfraktion: Auf der Tagesordnung standen die Große Anfrage Vielfalt leben in Hamburg – Lebenssituation homosexueller Menschen in Hamburg sowie der Antrag Entgeltgleichheit durchsetzen, AGG novellieren, wir brauchen ein Gesetz mit Biss. LINKE, GAL und SPD stimmten gegen die FDP bei Enthaltung der CDU für eine ExpertInnenanhörung zur Entgeltgleichheit, die im kommenden Jahr stattfinden soll. Weiterlesen
Archiv für Gleichstellung
Am 8. März Bildungsurlaub nehmen!
Es ist schon ein bisschen wie Feiertag: Das Hamburger Frauenbündnis übernimmt am 8. März das Rathaus und bietet unzählige Veranstaltungen an – abends wird gefeiert! Es lohnt sich richtig, freizunehmen. Deswegen ist es möglich, Bildungsurlaub zu nehmen. Die feministische Frauen AG der Linken macht zum Beispiel einen Workshop zur Frauengesundheit. Informationen über die anderen Veranstaltungen gibt es auf einer Website, die seit kurzem freigeschaltet ist. Also, liebe Frauen – Mütter, Schwestern, Tanten, Großmütter, Nichten, Töchter, Nachbarinnen, Kolleginnen – nehmt euch frei, lasst eure Chefs allein. Schickt eure Kinder in die Kita oder übergebt sie den Vätern und Großvätern. Die Küche bleibt kalt. Kommt ins Rathaus!
Geld geschlechtergerecht verteilen!
Ein Haushalt ist nie geschlechtsneutral. Daher fordert die Frauenbewegung seit langem Gender Budgeting in Kommunen und Ländern. Ausgerechnet der Stadtstaat Hamburg schafft es nicht, die Steuergelder entsprechend aufzuteilen. Oder doch? Haben die Grünen, die seit zweieinhalb jahren in der Landesregierung sind und heftige BefürworterInnen des Gender Budgetings sind, endlich Maßnahmen eingeleitet? Joachim Bischoff und ich haben jetzt mit einer Kleinen Anfrage nachgehakt.
Verschwörung gegen die Frauen?
Heide Simonis im Hamburger Abendblatt zum „Fall Ypsilanti“: Hat es nicht zufällig schon wieder einen Frau getroffen? Frau Simonis findet laut Hamburger Abendblatt vom 4. November 2008 die Art und Weise, wie vier SPD-Landtagsabgeordnete in Hessen die Wahl von Andrea Ypsilanti zur Ministerpräsidentin verhindert haben, „menschlich eklig“. Scheinbar, so Heide Simonis, sind bei Frauen die Skrupel geringer, weil Politikerinnen in Deutschland nicht so ernst genommen werden. Weiterlesen
Die vier-in-einem-Perspektive
Was macht den Menschen aus? Erwerbsarbeit, Sorgearbeit, lebenslanges Lernen, gesellschaftliches Engagement. Alle vier Bereiche sollen in einem Menschenleben möglich sein – zu gleichen Anteilen. Das ist die These von Prof. Dr. Frigga Haugg. Die „vier-in-einem-Perspektive“ nennt sie ihr Utopie-Modell und hat darüber ein dickes Buch geschrieben. Heute Abend war sie in Hamburg – hier hat sie auch über 20 Jahre gelebt und an der HWP geleehrt – und im Dorothee-Sölle-Haus (Diakonie) mit ca. 70 Frauen und einer Handvoll Männer darüber diskutiert. Was ich mitgenommen habe: Viele Frauen haben sich zum ersten Mal an diesem Abend einen Kopf darüber gemacht, viele haben zum ersten Mal gehört, was Marx mit Zeit und Arbeit zu tun hat. Es gibt also einiges an politischer Ökonomie nachzuarbeiten, auch die Kritik an dem Modell muss dargelegt werden, die ich durchaus habe. Dies werde ich in Form eines Textes machen, den ich demnächst erarbeiten und dann auch veröffentlichen werde.