Die 19-jährige Lena aus Hannover hat den Eurovision Song Contest gewonnen. Kläglich gab BILD in der letzten Woche ihren Boykott auf, über das neue deutsche Fräuleinwunder zu berichten, von einer Ausnahme abgesehen: Lenas Mini-Nacktauftritt auf RTL. Das gesamte Casting „Ein Star für Oslo“ hatte das Blatt bereits beleidigt unter den Redaktionstisch fallen lassen, nachdem Stefan Raab den abgeordneten Journalisten zu Beginn der Talentshow vor die Tür gesetzt hatte. Pech, wenn vorher mal Tatsachen verdreht wurden … Raab benötigte noch nie die Promotion durch BILD. Auch Lena gab dem Blatt noch nie ein Interview. Seit vergangenen Freitag ist die Nachrichtensperre aufgehoben, nun jejubelt auch BILD die Sängerin. Fazit: Es geht auch ohne BILD. Und das ist gut so.
Archiv für Medienkritik
Katis Abnehm-Show macht dick
The Biggest Loser“ – so heißt die neue, aus den USA adaptierte, Show, mit der Pro7 fette Quote machen will. 14 Menschen, alle hübsch rund, werden angeblich endgültig Pfunde verlieren – indem sie gegeneinander antreten. Ich finde das empörend, denn es werden Illusionen geweckt, dass man mit Diäten abnehmen kann. Mit dieser Illusion werden Essstörungen gefördert. Ich habe gegen die Ausstrahlung mit einer Presseerklärung protestiert. Die Hamburger Morgenpost hat das Thema aufgegriffen, nachdem sie am Mittwoch bereits über Katarina Witt, die die Moderatorin der Sendung ist, berichtet hat.
Sexismus im Fernsehen stärker sanktionieren
Die Freiwillige Selbstkontrolle funktioniert nur bedingt: Die Medienanstalt Hamburg Schleswig Holstein rügte den Springer-Sender HH1 für Werbespots, in denen pornografischen Darstellungen feilgeboten und über pornografische Website informiert wurde. Dies geschah bereits im Februar 2008 – aber für eine Rüge ists ja nie zu spät. Sie tut auch nicht weh. Fernsehsender würden sich ihre Werbespots vielleicht vorher mal genauer ansehen, wenn sie wüssten, dass sexistische Ausstrahlungen stärker sanktioniert würden … Ich habe dazu eine Pressemeldung herausgegeben, die härtere Strafen fordert.