Zu einer vierstündigen Bustour hatte die Hamburg Landesstelle für Suchtgefahren eingeladen. Mit ca. 30 Personen fuhren wir verschiedene Suchtberatungs- und Therapieeinrichtungen an. Ein Straßentheater führte uns eine Konfliktsituation eines Paares vor, mittendrin ein Kind. Ein quirliger Kinderchor sang zur Begrüßung, wir sahen Entspannungsräume, Tagescafés und Beratungszimmer. Mein bisheriger Eindruck bestätigte sich: Die Drogen- und Suchthilfe ist in Hamburg sehr gut aufgestellt, professionell, engagiert – und: wirkt. Weiterlesen
Archiv für Senioren
DIE LINKE: queerer mit AG?
Tolles Interview mit Oliver zur Gründung der Landesarbeitsgemeinschaft für queere Politik. Ende 2011 formierte sich auch im Hamburger Ableger der Partei DIE LINKE eine für „uns“ zuständige Arbeitsgemeinschaft. Wir wollten vom Sprecher Oliver Schade wissen, was es mit der „LAG DIE LINKE.queer Hamburg“ auf sich hat. Mehr …
Zum Abschalten: Tim Mälzers Ernährungsmythen
Die Hamburger Morgenpost titelt am vergangenen Freitag „Die Lüge vom gesunden Essen und verpasst dem Geschäftsmann Tim Mälzer eine kostenlose Werbung für seine neue Show „Der Ernährungscheck“. Mälzer impliziert, angeblich wissenschaftlich untermauert: Esst doch, was ihr wollt. Hört sich schön an. Es beruhigt jene, die mit Schuldgefühlen essen und übergewichtig sind. Hört sich schrecklich an für jene, die ihre Gelüste nach Süßem bekämpfen, die für eine enge Hose hungern. Hört sich katastrophal an für alle, die gegen die vielen Ernährungs-Mythen, die sich rund ums Essen ranken, argumentieren. Weiterlesen
Schlecker-Insolvenz: Ran ans Vermögen!
Die Schlecker-Insolvenz ist das bittere Ergebnis einer ruinösen Wettbewerbspolitik, die den Unternehmern freies Spiel auf Kosten ihrer Beschäftigten ermöglicht.
Nach dem Motto: Ich bin umso potenter, je größer mein Imperium ist und je mehr Filialen ich habe, hat Schlecker seine Beschäftigten bespitzelt, eingeschüchtert und ihre Arbeitskräfte ausgepresst. Es ist kein Geheimnis, dass Preispolitik zuerst auf Kosten von Arbeitsbedingungen und zuletzt auf Arbeitsplätze geht. Weiterlesen
Gedenken an Magda Langhans
Sie war die erste Frau, die in das Präsidium der Hamburgischen Bürgerschaft gewählt wurde, die erste Frau, die die Nazis nach der Machtübernahme ins Zuchthaus steckten und die einzige Kommunistin nach dem zweiten Weltkrieg im Hamburger Landesparlament. Dennoch niemand kennt sie fast niemand. Magda Langhans ist 1903 geboren und 1987 gestorben. Sie liegt begraben auf dem Ehrenfeld der Geschwister-Scholl-Stiftung, Ohlsdorfer Friedhof. Sie war ein Hamburger Arbeiterkind, das älteste von sieben Geschwistern. Sie leistete gegen die Nazis aktiven Widerstand, sie erwarb sich parteiübergreifend Respekt für ihre konkrete Art, ihr sozialpolitische Kompetenz. Sie war eine politische Stimme für Frauenrechte. Weiterlesen
Sexarbeit: Erst Jagd auf Frauen, jetzt Jagd auf Männer
St. Georg ist seit über 150 Jahren ein Ort, an dem SexarbeiterInnen ihre Dienste anbieten. Seit Jahrzehnten ist es Sperrgebiet, aber das hat wenig daran geändert. Es ist ein typischen Hinter-dem-Bahnhof-Viertel. Seit einigen Jahren ist St. Georg im Wandel. Mieten steigen, schickes Volk zieht her. Und deswegen will die SPD der Straßenstrich nun wirksamer als bisher bekämpfen. Aber nicht, in dem die (oft osteuropäischen) Sexarbeiterinnen bessere Hilfen bekommen, sondern es wurden Bußgeldbescheide verhängt. Weiterlesen
Eliteschule in Hamburg: Keine öffentlichen Gelder mehr dafür!
Die Hamburg Media School (HMS) bildet Führungskräfte für die Medienwirtschaft aus. Sie wird dafür kräftig subventioniert – mit Steuergeldern und Rundfunkgebühren. Die Absolventen und Absolventinnen müssen zudem Tausende Euro an Studiengebühren aufbringen. Wir hatten beantragt, der HMS die öffentlichen Gelder zu streichen und das die Stadt aus dem Gesellschaftervertrag aussteigt. Die anderen Fraktinen lehnten diesen Vorschlag ohne weitere Angabe von Gründen ab.
Dass die HMS ein Auslaufmodell ist, liegt auf der Hand. Aber vermutlich will es niemand der Linksfraktion „gönnen“, mit einem sinnvollen Vorschlag zu punkten. Der journalist, das Magazin des Deutschen Journalistenverbandes und das Neue Deutschland haben sich jetzt noch einmal ausführlich mit der HMS und unserem Antrag befasst.
Brust raus!
Der Skandal um das minderwertige Material, das derzeit unzählige Frauen auf der ganzen Welt in ihren Brüsten tragen, wird derzeit breit in der medialen Öffentlichkeit präsentiert und diskutiert. 150.000 „Einheiten“ wurden laut Stern* jährlich bei Poly Implant Prothèse (PIP), hergestellt. Aus welchen Gründen auch immer Frauen sich entschlossen haben, mit Silikonimplantaten ihre Brüste aufzupolstern: Sie wurden Opfer des freien Gesundheitsmarktes, der seinen Playern die Möglichkeit ungebremster Gewinnabschöpfung ermöglicht. Weiterlesen
Jahresrundbrief 2011
Wäre Hamburg ein Unternehmen, wäre sie pleite, erklärte SPD-Finanzsenator Peter Tschentscher auf seiner Pressekonferenz vor Weihnachten. Nun gut. Seit Dohnanyi in den 1980ern die Standortpolitik zur Maxime der Regierung erklärt hat, wird Hamburg bereits wie ein Unternehmen geführt – mit all den dramatischen sozialen Folgen: Privatisierung von Strom, Gas und Gesundheitswesen, Verfestigung der sozialen Spaltung, Wohnungsnot, Personalabbau im Öffentlichen Dienst. Das stellt die SPD nicht in Frage. Sie will – nach wie vor – an den Folgen des Kapitalismus herumdoktern. Fakt ist, dass die Folgen der HSH-Nordbank Unterstützung und auch das Millionengrab Elbphilharmonie unkalkulierbare Löcher in den Haushalt reißen werden. Dreimal darf geraten werden, wer das dann ausbaden muss … mehr …
Einmal probiert – es hat nicht geschmeckt
Meine Mutter war immer der Meinung, man muss alles einmal ausprobieren. Sonst kann man nicht meckern.Am 30. Dezember machte ich mich um 11.30 Uhr auf den Weg zur Handelskammer, zur Versammlung des Ehrbaren Kaufmanns. Die hat eine uralte Tradition. Der jeweilige Präses – derzeit Fritz Horst Melsheimer – hält jeweils eine Rede mit grundsätzlichem Charakter – Jahresschlussansprache genannt. Weiterlesen