Ein Wochenende mit Medienfrauen

Die ver.di-Bundesfachbereichsfrauenkonferenz Medien-Kunst-Industrie tagt an diesem Wochenende in der Bundesverwaltung am Paula-Thiede-Ufer, um eine Bilanz zu ziehen, einen neuen Vorstand zu bestätigen und sich gewerkschaftspolitisch zu positionieren. Im Vordergrund steht die sozialen und wirtschaftliche Situation von Frauen, die nach der Finanz- und Wirtschaftskrisie nicht besser geworden ist. Im Gegenteil: Die Konjunkturpakete I und II kamen vorrangig den Männern zu Gute, weil sie auf eine Steigerung des Exports zielten. Dienstleistungsbereiche, in denen vorrangig Frauen arbeiten, hatten das Nachsehen. Hinzu kommt, dass die Hartz-Gesetze Frauen in Niedriglohnjobs gedrängt haben. Schlechtere Bezahlung, Kinderfalle und Doppelbelastung kommen hinzu. Frauen werden doppelt und dreifach ausgebeutet, obwohl sie gesellschaftlich allerwichtigste Arbeit verrichten. Großartig war dazu ein Referat von Frau Professor Dr. rsula Schumm-Garling, die in verständlichen Worte Ursachen und Zusammenhänge der Frauendiskriminierung aufzeigte.

Überschattet ist die Konferenz von der Natur- und Nuklearkatastrophe in Japan. Wir sind alle geschockt von den stündlich sich verschlimmernden Nachrichten. Ich würde derzeit lieber auf der Straße gegen die Atomindustrie demonstrieren. Wir haben immerhin eine Resolution in Vorbereitung, die auch einen kleinen Beitrag leistet. Ich bin in Gedanken bei den Opfer und bin wütend über diese profitgeilen Strombonzen, die mit ihren AKWs das Leben von Menschen und schlimmste, irreparable Schäden an der Natur anrichten. Ein Hohn wäre, wenn allen Ernstes ein nächster Castor durch Deutschland rollen würde. Endlager? Ein schlechter Witz. Diese Energie lässt sich nicht beherrschen oder endlagern.

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