Rache ist grün?

Die Grünen-Fraktion in Hamburg, GAL, ist beleidigt und übt Rache. Heute steht in BILD zu lesen, dass der Fraktionsvorsitzende Kerstan will, dass die Dienstwagen für Fraktionsvorsitzende abgeschafft werden. Grund: Das sei Luxus und sei ein vernünftiger Sparbeitrag. Klingt auch ganz plausibel. Wenn man die Geschichte dahinter nicht kennt.

Und die geht so: Bis vor wenigen Monaten störte sich die GAL nicht daran, dass ihre Ex-Koalitionspartnerin CDU diesen Luxus genoss. Und die Ex-GAL-Senatorinnen Goetsch und Hajduk stellten es ebenfalls nicht in Frage, dass der Fuhrpark der Bürgerschaft eventuell doch etwas zu üppig ist.
Auf der letzten Sitzung des Ältestenrats schlug die GAL dann auf einmal vor, die Fraktionen mit einem zusätzlich Blackberry auf Staatskosten auszurüsten. Und mit einem weiteren Laptop. Klingt auch ganz plausibel, ist aber in Anbetracht der Leitlinie, Kosten in der Bürgerschaft einzusparen, abwegig. Unbeirrt versuchten die GallierInnen, zu handeln: Wenn es keine zusätzliche IT-Ausstattung für die Fraktionen gäbe, könnte würde man die Dienstwagen in Frage stellen! Der Rest des Ältestenrats ließ dieses „Argument“ jedoch unbeeindruckt.

Es wurmt die Grünen wohl sehr, dass sie ihr Ziel nicht übers Dealen erreichten, wo doch Handeln und Kompromisseschließen in der schwarzgrünen Regierungszeit ihr tagtäglich Brot waren. Und nicht selten als Politikersatz betrieben wurden. Das eigene Profil, so auch jüngste parteiinterne Kritik, sei dabei verloren gegangen.

Die GAL muss sich das Dealen wahrscheinlich erst einmal wieder abgewöhnen. Sparvorschläge lassen sich unendlich viele machen. Nur bitte nicht aus einer Beleidigtenhaltung heraus.

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