Von Zeitfressern und einer Zeitschenkerin

Hamburg meldet sich zurück aus dem Sommerurlaub. Alle sind wieder an Bord. Und mich überkommt bereits wieder das Gefühl, dass die Stunden schneller klickern, die Zeit wegrennt. Normales erscheint ein Zeitfresser zu sein, das Lesen des Pressespiegels oder die Mittagspause zum Beispiel. Wer nun klug daher schwätzen will, der sei gewarnt: Ich weiß den Grund, ach was, die Gründe: zu viele Aufgaben!


Die Sitzung des Eingabenausschusses sowie die Menschen mit ihren Petitionen haben trotzdem das Recht, dass ich gut vorbereitet bin: es geht um Abschiebungen, Duldungen, Arbeitserlaubnisse. Dass wir uns in vielen Fällen nicht gegen die Mehrheit durchsetzen können, ist schwer auszuhalten – immerhin waren heute wieder viele Roma und Sinti vorm Sitzungsgebäude und demonstrierten für ihr Bleiberecht. Immer wieder allerdings geschehen merkwürdige Momente, so wie heute, wo es plötzlich bei einem eigentlich aussichtslosen Fall eine sehr differenzierte Debatte gab, ein gemeinsames Suchen nach einer menschlichen Lösung.


Um 18 Uhr hatten Hamburgs ApothekerInnen zu ihrem Sommertreff geladen, ein Klönschnack im Garten einer Stadtvilla in Pöseldorf. Ich fand Gelegenheit, mit einem Mitarbeiter der Gesundheitsbehörde intensiver zu reden und auch eine neue Abgeordnete der Bürgerschaft näher kennenzulernen.


Nun haben mich meine beiden Montagslieblingssendungen fest im Griff, „Der letzte Bulle“ und „Danni Lowinski“. Und mein Kätzchen liegt neben mir und strahlt Entspannung pur aus. Das ist genau das Gegenteil von Zeitfresser: Sie ist eine Zeitschenkerin.

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