Nachgefragt: Armutslöhne in Hamburg

rm trotz Arbeit – immer mehr Menschen verdienen nicht genug mit ihrem Erwerb, um davon leben zu können. Überleben vielleicht, aber was ist das für ein Leben!

Ich habe jetzt zusammen mit Tim Golke abgefragt, wie schlecht in Hamburg wirklich entlohnt wird. Die Daten vermitteln ein Bild von der Dramatik, wohin uns die Niedriglohnpolitik der regierenden Parteien in den letzten Jahre gebracht hat.

Über 10.000 Menschen verdienen 800 Euro und mehr und beziehen gleichzeitig Arbeitslosengeld II, antwortet der Senat auf unsere Anfrage. Bei welchen Arbeitgebers das passiert, wird – warum auch immer – statistisch nicht erfasst. Erschreckend ist, dass der Senat der Auffassung ist, dass weitere, also konkretisierende Daten nicht nötig sind. Ich finde schon!

Keine Informationen hat der Senat darüber, wie viele Menschen zwar Anspruch auf staatliche Leistungen haben, diese aber nicht in Anspruch nehmen. Bundesweit sollen es über eine halbe Million Personen sein, hat die Hans Böckler Stiftung ermittelt. Unter anderem wird aus Scham auf diese lebensnotwendige Leistung verzichtet. Ein prima Geschäft für die Neoliberalen, die die Devise „Fördern statt Fordern“ vertreten.

Wie in der Wirtschaftsbehörde gedacht wird, veranschaulicht die Antwort auf die Frage, ob die Vergabe von Geldern aus Konjunkturprogramme an die Lohnpolitik eines Betriebes gekoppelt sind. Antwort: Nein, das würde eine schnelle und effektive Umsetzung der Programme gefährden. Konkret zeigt sich die Denke an diesem Beispiel:Der Verpackungsmittelhersteller Neupack, dessen Belegschaft seit drei Monaten wegen Armutslöhnen streikt, hat auch von staatlichen Förderprogrammen profitiert.

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