Frauenarbeit – Wertigkeit anerkennen!

„So viele Jobs für Frauen wie noch nie“ vermeldet das Abendblatt am 15. Januar fett auf seinem Titel. Tatsächlich nimmt die Frauenerwerbstätigkeit seit langem zu. Ein Grund, sich zufrieden zurückzulehnen, ist das nicht.

Mehr Frauen sind zwar in Arbeit, aber die Erwerbsquote von Männern sinkt. Das bestätigt die Tendenz, dass immer mehr Frauen Familienernährerinnen werden, weil ihre Männer ihre Arbeit verlieren – sie sind Opfer der Finanz- und Wirtschaftskrise.

Um eine Familie zu ernähren, reiche aber das Einkommen von Frauen oft nicht aus. Der Grund ist die immer noch niedrigere Bezahlung: Der Gender Pay Gap liegt bleiern bei über 20 Prozent.

Ich teile daher auch nicht die Einschätzung der Industrie- und Handelskammer, dass sich die Rentenversorgung für Frauen bessert. Im Gegenteil: Die Frauenarmut ist programmiert, sie wird sich durch den von Rot-Grün im Bund vor acht Jahren geschaffenen Niedriglohnsektor weiter ausbreiten.

Wer ein niedriges Einkommen – sei es durch Teilzeit oder durch einen Minijob – hat, kann weder die Familie ernähren, noch für das Alter vorsorgen. Die im Abendblatt getätigte Aussage des Direktors des Instituts der Deutschen Wirtschaft, Michael Hüther, ist der Gipfel. Er lässt sich mit dem Satz „Die Arbeit ist weiblicher geworden“ zitieren.

Er sieht offenbar nicht die umfangreiche, für die Gesellschaft lebensnotwendige Arbeit von Frauen, die sie ohne Entgelt tätigen – als Familienmanagerinnen in Sachen Gesundheit, Pflege, Kindererziehung. Oder will sie nicht sehen. Diese Arbeit ist für viele Männeraugen unsichtbar. Kennen wir.

Die Linksfraktion fordert, für Frauen endlich gute, auskömmliche Arbeitsplätze zu schaffen. Die Wertigkeit von klassischer Frauenarbeit muss endlich genauso gut bewertet werden wie die von Männern. Schwerstarbeit wird beispielsweise in der Pflege genauso geleistet wie auf dem Bau.

Der von der Linksfraktion eingereichte Antrag für einen Landesaktionsplan „Gute Arbeit für Frauen“ müsse umfänglich in das vom SPD-Senat geplante gleichstellungspolitische
Rahmenprogramm eingearbeitet werden.

2 comments

  1. Kersten Artus sagt:

    Elke – #1 – 01.02.2013 18:20 – (Antwort)

    Hi Kerstin, hier kommt mein 1000. Versuch zu kommentieren:

    Zunächst erst einmal, bevor die Eltern ihre Kinder belasten, nehmen sie fremde Menschen ins Haus.Es bleiben besuchsdienste und evtl. Organisatorisches. Die öffentliche Pflege kommt doch erst nach einem Schlaganfall oder erfolgter Demenz zum Tragen. Dann steht jedoch das Pflegeheim an.

    Meine Vorsorge habe ich organisiert. In die Hände meiner Tochter begebe ich mich nicht. Und vielleicht habe ich großes Glück und wache plötzich morgens nicht mehr auf. Thema ist durch.

  2. Kersten Artus sagt:

    Elke – #2 – 02.02.2013 19:38 – (Antwort)

    Liebe Kersten,

    Wertigkeit:

    Jede Frau muß sich selbst ihre Wertigkeit geben. Je höher die Schwierigkeiten, die gemeistert wurden, desto höher der eigene Wert. Das muss erst mal jemand nachmachen! Frau weiß, was sie geleistet hat.

    Zu berücksichtigen wäre noch, dass in HH jeder 2. Haushalt ein Singlehaushalt ist. Nix Familienarbeit mehr. Oder nur im geringen Maße.

    Nach Scheidung leistet nur noch ein Teil die Kinderaufzucht – während der andere sehen muss, wo er bleibt.

    Gruß

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