Kersten Artus zum 8. März 2013

Leben – Lieben – Lachen – Kämpfen:
Niedriglöhne gehören abgeschafft, Steuern geschlechtergerecht verteilt, Gewalt an Frauen bekämpft
Am 102. Internationalen Frauentag am 8. März werden wieder viele Frauen, Männer, Kinder für die Menschrechte von Frauen und Mädchen aktiv werden.

Zahlreiche Veranstaltungen und eine Demonstration bieten die Möglichkeit dazu. Die Gewerkschaften verteilen Blumen vor und in vielen Betrieben.

Auf der ganzen Welt stehen Frauen am 8. März für ihre Rechte auf: Wahlrecht, freie Berufswahl, freie Wahl des Ehepartners, das Recht auf Scheidung und körperliche Unversehrtheit. Wir gedenken der Frauen, die für uns auf die Straße gingen, streikten, die aber auch für ihren Kampf in Gefängnissen landeten, gefoltert und ermordet wurden.

In der Bundesrepublik Deutschland haben Frauen und Mädchen trotz vieler Errungenschaften immer noch eklatante Nachteile zu erleiden. Sie verfügen über ein Viertel weniger Einkommen, im Alter beträgt die Differenz gegenüber den Männern sogar über 60 Prozent. Da der Niedriglohnsektor wächst und Frauen überproportional dort tätig sind, wird die Schere weiter auseinandergehen. Auch die Quote in Aufsichtsräten – die richtig und notwendig ist – wird der Masse der Frauen keine besseren Entgeltbedingungen bringen.

Daher ist der gesetzliche Mindestlohn eine wichtige frauenpolitische Forderung, für die Feministinnen bereits vor Hundert Jahren kämpften und den DIE LINKE seit Beginn ihrer Existenz als zentrale Forderung auf ihre Agenda setzte. Ebenso wichtig sind diskriminierungsfreie Tarifverträge.

Bislang nimmt niemand die Unternehmen ernsthaft in die Pflicht. Im Gegenteil: Die gesetzlichen Veränderungen der letzten Jahre schafften für sie paradiesische Bedingungen – vor allem durch die Ausweitung der Leiharbeit, von Befristungen, durch die Schaffung von Mini- und Midi-Jobs sowie Hartz IV. Dies alles gehört wieder abgeschafft. Dafür setzt sich DIE LINKE ein. Wir rufen alle Frauen auf, sich in Gewerkschaften zu organisieren und sich für ihre Rechte in Ausbildung und Beruf einzusetzen.

Psychische und Körperliche Gewalt sind zentrale Unterdrückungsmethoden, die systematisch gegen Frauen und Mädchen eingesetzt werden. Die Frauenhäuser sind überfüllt von misshandelten Frauen und ihren Kindern. Die daraus folgende weibliche Wohnungsnot bietet immer öfter Anlass zur sexualisierten Ausbeutung. Hamburg braucht daher ein weiteres Frauenhaus und viel mehr günstige Wohnungen.

Der Aufschlag der SPD für ein Gleichstellungspolitisches Rahmenprogramm des Senats ist nur ein Anfang. Die SPD versteht Gleichstellung offenbar als kostenloses Projekt. Das wird nicht klappen. Das stellt die Frauen auch nicht zufrieden. Wir wollen nicht nur die Hälfte der Macht, sondern auch die Hälfte vom Geld.

Die Bescheidenheit ist schon lange zu Ende.

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