Linke zu Besuch beim NDR

Ich bin nicht das erste Mal beim NDR und im Tagesschau-Studio gewesen, aber es ist immer wieder beeindruckend, die Technik und die Professionalität der Abläufe zu erleben.

Heute war ich mit Abgeordneten und Referenten der Linksfraktionen aus dem Bundestag, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern im Haus 18. Wir waren Gäste der Intendanz und des Chefredakteurs der ARD.

Dr. Arno Beyer, stellv. Intendant und Dr. Kai Gniffke, ARD-Chefredakteur, stellten uns die Tagesschau im Detail vor. Zuschauerzahlen, Verbreitung im Internet und viele andere Daten hatten sie parat, um (ohne dass das notwendig gewesen wäre), uns davon zu überzeugen, dass die Tagesschau die seriöseste, am weitest verbreiteste und damit wichtigste Nachrichten-Sendung ist.

Natürlich fragte die Bundestagsabgeordnete Katrin Senger-Schäfer unter anderem danach, warum DIE LINKE so selten vorkommt. Die Herren bemühten sich um Sachlichkeit, machten aber auch deutlich, dass sie nicht das erste Mal mit diesem Vorwurf konfrontiert wurden.

Ausführlich besprachen wir das Nutzungsverhalten: Wer schaut Tagesschau, wer schaut was anderes? Mich interessierte vor allem, ob Menschen, die Privatfernsehen eher nebenbei laufen lassen. Dazu gibt es wohl keine genauen Untersuchungen, aber generell ist wohl immer noch so, dass dem Radio zugehört wird, während in den Fernseher geschaut wird. Ich bin allerdings skeptisch, ob das wirklich so ist. In vielen Haushalten wird morgens die Glotze angemacht, und läuft, läuft, läuft.

Meine Kritik, dass die royale Hochzeit von Kate und Harry Winston stundenlang parallel in ARD und ZDF übertragen wurden, kommentierten die Herren nicht weiter.

Ich bin im Vorwege von mehreren Menschen gebeten worden, ihr Anliegen dem Intendanten vorzutragen. Es ging immer jeweils darum, dass etwas nicht ausgestrahlt wurde.  Ich habe das nicht gemacht. Zum einen, weil Herr Marmor selbst nicht dabei gewesen ist, er hatte sich entschuldigen lassen. Zum anderen aber glaube ich auch, dass ich keine konkrete Antwort bekommen hätte. Ein Intendant entscheidet nicht darüber, was gesendet wird und was nicht. Mir ist es dennoch schwer gefallen, den Bitten nicht nachzukommen.

 

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