Der Inhalt einer Schriftlichen Kleinen Anfrage von mir hat es in die BILD geschafft: Ich hatte die Arbeitssituation der (nur noch) neun Ratsdienerinnen und Ratsdiener thematisiert. Sie arbeiten in einem merkwürdigen Schichtsystem. Pauschal werden z.B. jeder Schicht 2,5 Überstunden zugeschlagen. Ob diese dann geleistet werden müssen, wissen die Beschäftigten erst kurzfristig. Nicht einmal Bereitsschaftsregelungen gibt es. Das macht planbare Freizeit schwer. Und so fragt auch BILD: Warum sind Ratsdiener so oft krank? Meine Anfrage ergab nämlich: Der Krankenstand ist extrem hoch, er liegt bei über 20 Prozent.
Ohne die Ratsdienerinnen und Ratsdiener würde im Rathaus nichts laufen. Sie sorgen dafür, dass die Räume immer richtig eingerichtet sind, die Bewirtung stimmt, Gäste, Senat und Abgeordnete sich wohl fühlen und arbeiten können.
Dafür wird hart gearbeitet: Fast 1.200 Überstunden wurden in 2012 von den RatsdienerInnen geleistet, ergab meine Anfrage. Mir leuchtet es nicht ein, dass bei dem sehr durchgeplanten Betrieb des Rathauses so viele Überstunden sein müssen. Aber sie werden offenbar gezielt einkalkuliert. Wenn man bedenkt, dass die Anzahl der Beschäftigten dieses Servicebereichs in den letzen Jahren systematisch gesenkt wurde – es waren einmal 18! -, komme ich zu dem Ergebnis, dass diese Rationalisierung auf den Knochen der Verbliebenen erfolgt.
Das muss sich ändern! BILD schreibt, dass es eine Umfrage unter den RatsdienerInenn gegeben hat, die vom Chef der Senatskanzlei, Christoph Krupp, in Auftrag gegeben wurde. Offenbar ist der Krankenstand nun endlich auch im Senat angekommen! Ich bin sehr gepannt, was die Antworten ergeben, und was daraus folgt. Bislang nämlich, auch das hat meine Anfrage ergeben, gibt es nicht einmal spezielle Gesundheitsangebote für diese Beschäftigtengruppe.
Wobei das beste Angebot zum Erhalt der Gesundheit geregelte Arbeitszeiten und planbare Freizeit ist, sehr geehrter SPD-Senat!
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