Hamburg: Politik in rosa-himmelblau

politik_in_rosa_himmelblauKein Witz: In Hamburg bekommen die Erstwähler_innen verschieden farbige Info-Broschüren zu den Bundestagswahlen gereicht. Sie sind pink und himmelblau. Das Jugendinformationszentrum der Landeszentrale für politische Bildung hat sie heraus gegeben.

Was soll das? Warum werden an Jugendliche verschiedenfarbige Mappen heraus gegeben, deren Tönung relativ eindeutig die verschiedenen Geschlechter ansprechen soll?

Der Titel der pinkenen Mappe unterscheidet sich noch im Motiv: Die Person auf dem Bike hat einen Zopf, das Riesenrad im Hintergrund hat schärfere Konturen. Immerhin: Die Inhalte sind identisch.

Umso mehr stellt sich die Frage: Was soll das?

Die Oldenburger Dozentin für Gender-Studies, Sylvia Pritsch, kommt zu dem Ergebnis, dass die ständige farbliche Unterscheidung in „klassisch Mädchen“ und „klassisch Junge“ ein bestimmtes, eingeengtes Bild von Weiblichkeit und Männlichkeit prägt.

Kinder und Jugendliche stehen unbewusst unter dem Zwang, sie eindeutig zuordnen zu müssen. Diese Farbpsychologie bei einer politischen Broschüre anzuwenden, ist gerade zu fatal.

Ich habe eine Schriftliche Kleine Anfrage an den Senat gestellt, in der ich auch die Kosten abfrage, die durch die Konzeption und Herstellung zweier verschiedenfarbiger Informationsmaterialien entstanden sind. Anfang nächster Woche dürfte die Antwort vorliegen.

 

Ein Kommentar

  1. pavla sagt:

    wenn die inhalte identisch sind, dann ist doch wohl kein grund für aufregung.

    ob junge oder mädchen nach einem grünen oder gelben heft griffe wäre doch auch unerheblich.

    (ja, ich hätt mir ein rosafarbenes genommen, na und. weder meine homosexualität noch mein geschlecht haben damit etwas zu tun.)

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