Leica hats gefallen. Sie ging von Mensch zu Mensch, ließ sich streicheln und legte sich dann in die Mitte der Tischrunde, um das Dutzend Zweibeiner zu betrachten, das in der Linksfraktion zusammensaß. Leica war zusammen mit Peter und Inge gekommen, das sind ihre Menschen. Der Anlass war eine Premiere: Ich hatte gestern zu einer tierpolitischen Runde in die Fraktion eingeladen. Neben interessierten TierfreundInnen kamen die Teilnehmenden aus dem Tierheim, vom Tierschutzbund, von Menschen für Tierrechte und der Hundelobby. Wir haben in gut zwei Stunden einen Rundschlag über die tierrechtliche Situation in Hamburg gemacht – Hundegesetz, Katzenkastration, Tierversuche, Kosten für Haustiere, Zirkustiere, Situation der Nutztieren, Fleischkonsum, Tierhaltungsverbot bei der SAGA, Vermittlungshemmnisse für Tierheim-Tiere.
Archiv für Senioren
Ein schöner CSD!
Die Regenbogenflagge hatten wir bereits am Donnerstag am Rathaus gehisst, nun konnte die Parade anlässlich des Christopher Street Days losgehen. Wir hatten alle gehofft, dass es trocken bleibt. Leider erfüllte sich der Wunsch nur zum Teil: Am Sonnabend trafen wir uns um 12 Uhr in der Langen Reihe – und in dem Moment, wo sich die Parade in Bewegung setze, fing es an, zu tröpfeln. Das steigerte sich zum Pladdern. Bis wir am Glockengießerwall angekommen waren, waren wir alle durchnässt. Die erste Reihe, die die Parade untergehakt anführte – dazu gehörten neben Bürgermeister Olaf Scholz auch die gleichstellungspolitischen SprecherInnen der fünf Bürgerschaftsfraktionen -, hielt durch. Weiterlesen
Ehe öffnen, abschaffen, verbieten?
Seit gestern diskutieren viele Menschen auf Facebook und auf mopo.de und auch anderswo über diesen Mopo-Artikel. Allerlei Spekulationen und Interpretationen ranken sich um den kleinen Text. Einige haben meine Pressemeldung (noch) nicht gelesen, die Anlass für die Mopo war, das Thema aufzugreifen. Andere kochen ihr linkenfeindliches Süppchen, um ihre Ergüsse auszukippen. Viele finden die Intention des Textes gut. Ich bin gebeten worden, noch einmal darzulegen, wie ich das nun gemeint habe mit der „Abschaffung der Ehe“. Das will ich gern tun. Weiterlesen
Würdigt die Kinder!
Urlaub ist die schönste Zeit im Jahr, heißt es. Mein Urlaub ist um. Er war sehr schön.
Urlaub heißt, mit anderen Menschen zusammenzukommen, die zufällig die gleiche Reiseroute, das gleiche Ziel und das gleiche Zugabteil nehmen. Sie nehmen den Tisch neben einem im Restaurant ein oder platzieren sich als zeitlich befristete Nachbarn am Strand. Man steht mit völlig unbekannten Menschen am Schmuckstand auf der Promenade, im Supermarkt, beim Bäcker oder teilt mit ihnen den Flur im Feriendomizil – und erlebt, wie sie mit ihren Kindern umgehen. Und das fand ich dieses Mal einfach entsetzlich. Warum gehen so viele Eltern mit ihren Kindern im Urlaub so rabiat um? Warum demütigen sie sie, belehren sie, beschimpfen sie?
Ist Wettbewerbsorientierung Fortschritt? Nein!
Die Stellungnahme in der Zeitung Neues Deutschland Eine notwendige Erwiderung ist verwunderlich. Es ist der Text einiger Linke-Mitglieder zu einer Rezension von Oskar Lafontaine zum Buch „Alles auf den Prüfstand“ unter Bezugnahme auf eine Rede Michael Schumanns 1989. Sie geißeln diese Rezension als Stalinismus-Relativierung. Weiterlesen
MACHTurlaub
Kraft durch Freude“ nannten die Nazis die systematische Kontrolle der Freizeitaktivitäten der Deutschen. Darunter fiel auch das gigantische Bauwerk in Prora am östlichen Ufer von Rügen bei Binz. Über 4,5 Kilometer Länge bauten die Nazis eine Anlage, in der sich 20.000 Menschen erholen sollten, um ihre Arbeitskraft wieder herzustellen. Der Koloss wurde nie in Betrieb genommen, da die Bauten nach Beginn der 2. Weltkriegs eingestellt wurden. Heute erinnert der Komplex an die rassistische Ideologie der Nazis. Sie haben den Arbeits- und den Erholungsbegriff missbraucht und so in das gesamte Leben der Menschen eingegriffen – um sie für die Kriegsproduktion und als Soldaten gefügig zu machen und zu reproduzieren. Die Ausstellung MACHTurlaub, die direkt dort zu sehen ist, informiert über den Bau. Weiterlesen
Amy Winehouse ist tot – warum?
Die Nachrufe auf die beste weiße Soulsängerin lesen sich beeindruckend. Hohelieder auf ihre Kunst, ihre Unangepasstheit, ihr Ausnahmetalent. Zu Recht. Einig sind sich alle, dass die 27-Jährigen sich seit Jahren in einer Spirale der Drogensucht befunden hat. Einige meinen, ohne Drogen hätte sie sich gar nicht als Künstlerin ausdrücken können. Zu Unrecht: Ich glaube keine Sekunde, dass sie ohne Drogen weniger gut gewesen wäre. Diesem Mythos müsste an dieser Stelle viel verantwortungsbewusster entgegengetreten werden. Weiterlesen
Rauchverbot auf Spielplätzen – überfällig!
Es gibt große und kleine Themen. Das Rauchverbot ist ein eher kleines, aber eines, welches nicht unbeachtet bleiben sollte. Endlich darf auf Hamburgs Spielplätzen nicht mehr gequalmt werden. Ich frage mich, wieso das nicht schon damals beschlossen wurde, aber die Mehrheit der Hamburgischen Bürgerschaft konnte sich damals nicht zu einen konsequenten Nichtraucherschutz durchringen. Weiterlesen
Hamburg: Ein Offline-Senat
„Wie medienkompetent ist der Hamburger Senat?“ hatte ich eine Anfrage getitelt. Die Antworten liegen vor. Ich erspare mir jeden weiteren Kommentar, sondern verweise auf Martin Fuchs, der die Online-Aktivitäten von Abgeordneten und Regierenden immer gut im Blick hat und einen informativen Blog betreibt.
Welche parlamentarischen Aktivitäten ich aufgrund der Senatsantwort entwickeln werden, steht noch nicht fest. Ich denke, ich werde in zwei, drei Monaten nachfragen, welche Erkenntnisse dem Senat vorliegen, nachdem er die Studie, auf die ich mich bezogen habe, studiert hat. 😉
Medikamente landen im Müll -und keinen störts?
Die WELT hat eine Anfrage an den Senat von mir zum Anlass genommen, einen Bericht über das Thema Medikamentenmüll zu bringen. Ich wollte im Februar 2011 wissen, wie Arzneimittel entsorgt werden und welche Schutzmaßnahmen ergriffen werden, damit Wirkstoffe nicht ins Grundwasser gelangen. Die Antwort war typisch – unbefriedigend: Es gibt bisher keine rechtlichen Verpflichtungen zur Kontrolle von Gewässern auf Arzneistoffe… Wir erwarten, dass eine bundesweite einheitliche Regelung der Zurücknahme von Medikamenten sowie die gesetzliche Verpflichtung zu schärferen Untersuchungen von Trinkwasser vorgenommen wird. Dafür müsste die Trinkwasserverordnung ebenfalls geändert werden. Dies werden wir nun bald auf den Weg bringen.