Der Hamburger Tierschutzverein feiert sein 170. Bestehen und heute war der Empfang dazu. Erst waren nur ZweibeinerInnen vertreten, aber dann besuchten drei Hündinnen die Veranstaltung. Sie gehörten drei verschiedenen Rassen an, was ihren Lebensweg massiv beeinflusst: Der Dobermann kann ohne jede Kontrolle oder Erlaubnis gehalten werden. Der Rottweiler hat – nachdem er mehrere Katzen getötet hatte und sichergestellt wurde, den Wesenstest bestanden und kann wieder vermittelt werden. Weiterlesen
Archiv für Senioren
Zuwanderer erwünscht – nur welche?
Der Leitartikel des Hamburger Abendblatts titelt heute Zuwanderer erwünscht. Zu kurz ist diese Zeile, denn Zuwanderer sind in diesem Land nicht wirklich erwünscht. Es sind Menschen erwünscht, die problemlos eine weitere Sprache nach der Muttersprache erlernen können; solche, die nie und nimmer mit dem Gesetz in Konflikt gekommen sind und jene, die Deutschland den Aufschwung sichern. Weiterlesen
Weihnachtsmärkte – billige Arbeit, besinnliches Saufen, gutes Geschäft?
Weihnachtsmärkte erfreuen sich großer Beliebtheit und sind aus der Adventszeit nicht wegzudenken. Wer mag beim besinnlichen Bummeln schon daran denken, wie viel die Menschen verdienen, die bei jedem Wetter wochenlang hinter den Ständen arbeiten, und wie viele Stunden sie pro Tag auf den Beinen sind? Und wie sieht es aus mit dem Glühweinkonsum: Hat jemand noch einen Überblick, wie viel Alkohol auf den Weihnachtsmärkten ausgeschenkt wird und ob Menschen zum Mittrinken verleitet werden? Ich habe zehn Fragen an den Senat gerichtet, die sich mit dieser Thematik auseinandersetzen. Hier ist sie zu lesen.
Reden zum Hamburger Haushalt 2012
Es ist viel geredet worden in der Bürgerschaft zum Hamburger Haushalt. Die Abgeordneten haben jeweils zu „ihren“ Themen gesprochen. Ich konnte – in Anbetracht von 60 Minuten Redezeit für die Linksfraktion pro Tag – zweimal in „die Bütt“. Jetzt stehen sie auch YouTube: Gesundheit/Pflege/SeniorInnen sowie Gleichstellung waren meine Schwerpunkte. Nach den drei Tagen Haushaltsberatungen habe ich mich gefühlt, als wenn ich Schicht gearbeitet und den Wechsel Tag/Nacht noch nicht verarbeitet habe. Daher war es großartig, an diesem Sonntag auszuschlafen. Mein Kätzchen war gnädig und hat geduldig auf ihr Frühstück gewartet. bis ich wach wurde.
Entkriminalisierung von Drogenabhängigen – Rede auf dem Landesparteitag
Ein Thema, das in allen Presseberichten über unseren Programm-Parteitag großen Widerhall fand, war der Beschluss zur Drogenpolitik „Wir wollen eine liberale und aufgeklärte Drogenpolitik in Deutschland. Drogen sind eine Alltagserscheinung. Der Alkoholmissbrauch ist ein gesellschaftliches Problem. Die Unterscheidung in legale und illegalisierte Substanzen ist willkürlich. Drogen sowie deren Missbrauch können zu schweren gesundheitlichen, sozialen und materiellen Problemen führen. Wir treten daher für eine rationale und humane Drogenpolitik ein, was eine Entkriminalisierung des Drogenkonsums und langfristig eine Legalisierung aller Drogen beinhaltet. Das bedeutet die Entkriminalisierung der Abhängigen und die Organisierung von Hilfe und einer legalen und kontrollierten Abgabe von Drogen an diese. Im Grundsatz wollen wir eine Gesellschaft, die nicht auf Strafe und Repression gegen Drogenkonsumentinnen und -konsumenten setzt, sondern die mit Prävention und Aufklärung dem Drogenmissbrauch vorbeugt.“ Programm der Partei DIE LINKE 2. Parteitag, 2. Tagung Erfurt, 21. bis 23. Oktober 2011 Weiterlesen
Keine Steuergelder für AktionärInnen der Krankenhauskonzerne
Am dritten und letzten Tag der Haushaltsberatungen wurde der Bereich Gesundheit beraten. Wir haben drei Schwerpunktthemen gesetzt: Einen Stopp der Bewilligungen für Investitionsmittel an Krankenhäuser, kostenlose Verhütungsmittel und die Wiedereinführung der Einkommensabhängigen Einzelförderung in das Landespflegegesetz. Die CDU hatte keinen einzigen Antrag zum Ressort Gesundheit gestellt, die FDP nur einen sozialen Schaufensterantrag zu Familienhebammen. Deren Sprecher brachte es auf eine skandalöse 60-Sekunden-Rede. Seine Kernbotschaft: Schafft die Gesundheitsbehörde ab. Ob das mit dem Bundesgesundheitsminister Bahr/FDP, abgesprochen gewesen ist?
Da Hamburg seit Jahren den privaten und diakonischen Krankenhauskonzernen Millionen Euro an Steuern zuschustert, während diese in der Regel Gewinne machen (vor allem Asklepios), haben wir uns in Zeiten der Konsolidierung dafür ausgesprochen, diese profitträchtigen Unternehmungen davon nicht auszunehmen. Die Presserklärungen dazu finden sich hier. Meine Rede steht in Kürze online.
Eine Verschnaufpause gibt es nicht. Nächste Woche stehen wieder jede Menge Eingaben an, der Wirtschaftsausschuss tagt, die nächste Bürgerschaftssitzung ist in Vorbereitung. Aus meinem Ressort kommen diesmal drei Anträge. Hierzu bald mehr ![]()
Haushaltsberatungen haben begonnen
Der erste Tag ist rum. Die Generaldebatte gelaufen. Wie bereits vor zwei Jahren, als „mein erster“ Haushalt beraten wurde, gab es keine großen Überraschungen oder Verwerfungen. Letzlich ist ja alles in den vorherigen Lesungen in den Ausschüssen passiert. Große Änderungschancen gibt es für die Anträge, die jetzt noch von den Fraktionen gestellt wurden, nicht mehr. Spaßig finde ich, dass auch die SPD noch Anträge für die Umverteilung von Geldern gestellt hat – dabei hat sie doch den Haushalt eingebracht? Weiterlesen
Aber sowas von blind
Natürlich ist der Verfassungsschutz (VS) auf dem rechten Auge blind. Allein schon deshalb, weil er nach dem Scheitern des NPD-Verbotsverfahrens weiterhin V-Leute innerhalb der NPD bezahlt. Neulich sagte mir eine junge Frau, sie hätte immer gedacht, dass der VS V-Leute einschleuse. Sie war baff, als sie jetzt erst wahrnahm, dass Neonazis angeworben und großzügig für Spitzeldienste entlohnt werden. Ich glaube, ihr Wissen einte sie mit der Mehrheit der Bevölkerung. Dies dürfte auch mit ein Grund sein, dass die Empörung so groß ist.
Auf dem Schweigemarsch am Sonnabend in Hamburg-Altona fanden politisch sehr, wirklich sehr unterschiedliche Menschen zusammen. Sie einte Trauer und Wut. Die Morde der Nazis und die Verstrickungen des VS dabei müssen aufgeklärt werden, die Rolle des Verfassungsschutzes gehört hinterfragt. Nicht nur des thüringer. Welchen Sinn machen V-Leute, wenn sie keine Morde stoppen können? Wie wichtig ist deren Tarnung, wenn sie Morde hätten verhindern können? Weiterlesen
Emma, Leon und Lea
Vorlesen ist schön. Der Raum füllt sich mit Worten, Ohren sind auf Empfang. Die Stimme hebt und senkt sich, wird mal laut, mal füstert sie, mal ruft sie, mal macht sie eine Pause.
Ich habe am Freitag zwei Kindergruppen vorgelesen. Einer zweiten Klasse mit 26 Kindern in einer katholischen Schule und einer Gruppe mit 14 Kindern aus Altona-Nord im Frauenzentrum FLAKS. Morgens um acht war die Grundschulklasse schon erstaunlich wach – im Gegensatz zu mir. 40 Minuten haben sie mit zugehört. „Tor für Lea und Leon“ hieß das Buch. Eine mitreißende Geschichte über vorpubertäre Jungs und Mädchen beim Fußball. Die GrundschülerInnen sind begeistert mitgegangen – sprangen immer wieder von ihren Stühlen, kickten in die Luft, stellten Momentschilderungen nach. Zum Abschied schüttelten einige meiner kleinen Puppe Marlene, die auf meinem Schoß gesessen hatte, die Hand. Weiterlesen
Joachim geht. Ein Blick zurück.
Wir wussten es natürlich schon eine Zeit lang und auch in der Partei war es durchgesickert: Joachim Bischoff verlässt unsere Fraktion. Es ist mehr als nur der Rücktritt eines Abgeordneten. Er ist nicht nur ein wandelndes Sach- und Geschichtsbuch und hat gearbeitet wie drei Abgeordnete. Er ist auch als Mensch ein Erlebnis. Da ist einmal seine Fähigkeit, sich auf das Wesentliche konzentrieren. Beziehungsfragen interessieren ihn nicht. Er muss und er will niemandem gefallen. Manchmal ist er hart im Umgang mit anderen, vor allem aber hart im Umgang mit sich selbst. Und dann ist da der respektierende, überaus höfliche Mann. Er will unauffällig sein – allerdings nur, bis es um die Sache geht, für die er streitet. Dafür kämpft er erbarmungslos. Seine gelegentlichen Wutausbrüche haben mich anfangs erschreckt. Später habe ich den leidenschaftlichen Menschen dahinter gesehen, der immer viel weiter war als ich. Weiterlesen